Die Entstehung des Ortsnamens Westum
(Auszug aus Sinzig und seine Stadtteile, Zur Geschichte von Westum von Heinz Schmalz)
Die Entstehung des Ortsnamens ist bisher noch nicht eindeutig geklärt worden. Da man jedoch auch heute noch im Dialekt nicht von Westum, sondern von „Westhem = Westheim“ spricht, deutet dies nicht nur auf einen alten Ort fränkischen Ursprungs, sondern auch auf die Wohnstätte (Heim) einer zunächst einzelnen Person hin. Es könnte somit, als noch keine Familiennamen angewandt wurden (vor 1100), in Westum das Heim des Vesters, Westers oder Wistrikes (von dem Vornamen Sylvester abgeleitet) = West-Heim gestanden haben. Später hat sich dann aus dem Hausnamen ein Ortsname entwickelt.
Die verschiedene Schreibweise des Ortsnamens hing mit den Schreibkenntnissen der jeweiligen Schreiber zusammen, die Namen oft so zu Papier brachten, wie sie Ihnen aus dem Sprachgebrauch übermittelt wurden. Gegen 1570 hat dann ein Schreiber aus dem Westheim, in einer gut gemeinten Verfeinerung und durch einen Hörfehler, West-Humb gemacht (wie es im Dialekt je nach der Aussprache auch klingt), und so blieb nach verschiedenen Abänderungen der Ortsname Westum. Auch im Ortsnecknamen „Westheme Murre“ klingt der Heim-Ort an, und das Necklied „Mir jon no Westhem, mir jon no Westhem, mir jon no Westhem ob das Murrefess“ spricht nur von Westheim und nicht Westum. Im übrigen ist der Ortsneckname „Westheme Murre“ der Neckname, der im Rhein-Ahr-Raum am weitesten bekannt ist.